Auf der Yogamatte möchte ich einfach mal ICH sein

Wir geben zu, es ist vielleicht etwas weit hergeholt, dass eine Abfolge von Übungen, die stundenlanges auf der Yogamatte liegen und den Köper in alle Richtungen dehnen und biegen beinhaltet, kurzfristig dazu beiträgt die Welt zu verändern.

Zumal dann ja auch noch eigene kostbare Lebenszeit verloren geht, die wir dann doch viel lieber wie gewohnt nach Feierabend Zuhause mit der Familie oder Freunden beim Abendessen, oder vor dem Fernseher verbringen. Zurück ziehen, Füße hochlegen und vermeintlich entspannen, weil man sich leer und ausgebrannt fühlt.

Keine Zeit für Yoga im Alltäglichen !?

Und an den Wochenenden sind wir ja schon wieder damit beschäftigt den Einkauf für die folgende Woche zu tätigen, das Haus oder die Wohnung auf Vordermann zu bringen, den nächsten Geburtstag oder Urlaub zu planen und wir müssen die Dinge erledigen, zu denen wir unter der Woche vor lauter Überstunden, Abendessen und Fernsehen nicht gekommen sind. Ach ja, und den neuesten Kinofilm La, la ….lalala wollen wir ja auch unbedingt noch sehen. Also, da bleibt wirklich keine Zeit mehr für biegen, dehnen und OHM lala.

Hut ab vor diejenigen, die bei all diesen Alltäglichkeiten noch Zeit finden sich aktiv für die Arbeit in Flüchtlingsunterkünften oder bei der Essensausgabe der Caritas zu begeistern. Diese Menschen gehen raus und finden im Kontakt mit Menschen das, was viele andere eher im Rückzug und in der Abgeschiedenheit  versuchen zu finden. Aber so soweit muss es ja nicht gleich jede(r) treiben. Wir können aber auch schon unsere kleine Welt mit kleinen Gesten verändern.

Weniger üben auf der Yogamatte ist mehr!

Häufig reichen ja schon ein paar Minuten aus, in denen man sich einfach mal auf sich besinnt, um die nötige Ruhe und Entspannung zu finden. Sei es im Sitzen auf dem Stuhl, mit geschlossenen Augen einfach nur mal seinen eigenen Atem lauschen und in der Stille die Herzschläge zählen, um seinen eigenen Körper wahrzunehmen. Einfach mal ICH sein.

Hier können Rituale helfen, den „kostbaren Alltag“ zum mehr hin zum ICH zu gestalten. Dazu kann ein kleiner Platz in der Wohnung zählen, den man sich nett und gemütlich herrichtet. An den man sich zurück zieht und den Tag Revue passieren lässt, im Atmen mit dem Atem.

Vielleicht helfen hier auch eine Yogamatte und ein Meditationskissen, um diesem kleinen persönlichen Ort Gestalt zu geben. Ein Ort, an dem wir den eigenen Akku aufladen können und sei es nur für ein paar Minuten am Tag. Vielleicht verfliegt die Gereiztheit, die Anspannung und Müdigkeit und ein Gefühl von Leichtigkeit, Heiterkeit und Wachheit macht sich bemerkbar. Wenn man so seinem ICH wie in einem Spiegel mit einem Lächeln begegnet, kann das Auswirkungen auf die Umwelt haben.

Vielleicht begegnen wir im nächsten Moment unseren Liebsten mit einem Lächeln, oder einer innigen Umarmung. Oder beim anschließenden Einkauf verzaubert unser Lächeln für einen Moment die Kassiererin im Supermarkt. Wir begegnen einem Fremden auf der Straße mit einem Lächeln oder heben an der nächsten Ecke den Müll vom Gehweg. Nach dem Motto  „Pro Tag eine gute Tat“. Vielleicht zieht dieses Verhalten eine Kettenreaktion nach sich. Vielleicht bekommen wir ein anderes Mal ein Lächeln o. ä. wenn wir es brauchen, aber in dem Moment nicht damit rechnen.

Fotonachweis: ©Lotus Design

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