Bei der Wahl der richtigen Yogamatte für sein Yoga hat man heute eine riesen Auswahl vor sich und fühlt sich manchmal wie der Ochs vorm Berg. Christoph Bangert, Geschäftsführer von Lotus Design versucht, Licht ins Yogamattendunkel zu bringen.
Auch bei der Auswahl der vermeintlich richtigen Yogamatte ist man/frau heute einem Trend und modischen Zwängen unterworfen. Je bunter desto hipper und umso auffälliger im Studio. Für jeden Geldbeutel die richtige Matte. Dabei muss teuer nicht unbedingt besser bedeuten.
Yoga und damit auch Yogamatten sind einer dieser Riesentrends, die überraschend kamen und aber auch überraschend lange anhalten. Kannst Du dich noch erinnern, was die erste Yogamatte war, die ihr bei Lotus Design® verkauft habt?
Ja, sogar sehr gut. Wir haben zu der damaligen Zeit, es mag jetzt sieben Jahre her sein, die ersten Matten bei einem unserer Kunden eingekauft, mit dem wir partnerschaftlich verbunden waren, und für den wir eine bestimmte Sorte Meditationskissen gefertigt haben. Es war die TREND-Yogamatte, die wir mittlerweile selber aus Fernost einführen und in vielen schönen Farben anbieten.
Wie hat sich die Yogamatte über die Jahre entwickelt? Sind die teuren Matten immer auch die besseren Matten?
Es gibt auf dem „Yogamarkt“ mittlerweile eine große Anzahl von Anbietern, die eine Vielzahl von verschiedenen Yogamatten fertigen. Die einfache Trendmatte für den Anfänger ist natürlich der Renner, weil viele Menschen, die das erste Mal mit Yoga beginnen, nicht gleich so tief in die Tasche greifen wollen. Hat jemand erst einmal Gefallen am Üben gefunden, so überlegt er meistens auch, sich eine adäquate Matte zuzulegen. Viele greifen dann zu einer strapazierfähigeren und auch umweltfreundlicheren Yogamatte mit Öko-Tex-Zertifikat. Diese Matten sind auch zu einem erschwinglichen Preis bei uns zu erwerben. In hippen Yogastudios allerdings sind oft andere Matten gefragt, die mit Markenimage und Status arbeiten, aber qualitativ nicht unbedingt besser sind.
Welche Yogamatten werden bei Lotus am meisten nachgefragt? Wie unterscheiden sich die Nachfragen, je nachdem, ob Yogalehrer oder Yogaschüler einkaufen?
Wir bei Lotus Design® haben uns auf vier Mattentypen beschränkt, weil wir der Meinung sind, dass Qualität nicht unbedingt gleichzusetzen ist mit Preis. Diese Matten halten das, was wir versprechen. Sie decken den allgemeinen Bedarf der Yoga-Praktizierenden ab, vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen. Yogaschüler bevorzugen, wie bereits erwähnt, eine Anfängermatte, weil viele noch nicht so genau wissen, ob sie letztlich beim Yoga bleiben. Hier ist das Preis-Leistungs-Verhältnis ausschlaggebend. Yogalehrer suchen zumeist eine Matte, mit der sie ihr Yogastudio aufwerten wollen. Hier muss es zumeist eine anspruchsvollere Qualität sein, weil unterschiedliche Menschen auf diesen Matten praktizieren. Aber auch wärmende Yogamatten mit Schurwollauflage für die sanfteren Yogastile und für ältere Yogaschüler haben wir im Programm.
Würdest Du sagen, dass eine bestimmte Yogamatte zu einem bestimmten Yogi-Typus passt?
Das ist etwas abhängig von der Mode. Generell tendieren die jüngeren Yogis zu den hippen Marken, die älteren Yogis eher zu den gedeckten Farben und Designs. Die TREND Matte steht bei den Anfängern hoch im Kurs, weil das Preis-Leistungs-Verhältnis top ist. Fortgeschrittene Praktizierende schauen sehr auf Qualität, die zu einem vernünftigen Preis angeboten wird.
Welche Trends bei Yogamatten hast Du im Laufe der Jahre beobachten können?
Anfänglich gab es wenig Farbauswahl, mittlerweile hat sich die Farbpalette gerade bei den Anfängermatten enorm vergrößert. Jedoch merkt man am Kaufverhalten der Kunden auch, dass wir Deutschen eher konservativ veranlagt sind und dem Thema entsprechend lieber gedeckte Farben wie Safran, Rot, Blau, Grün, Lila und Schwarz auswählen. Mittlerweile gibt es eine Hipster-Szene, die viel Wert auf das Äußere legen, was dem Yoga an sich allerdings komplett entgegen spricht. Diese Hipster bevorzugen extravagante Matten mit buntem Aufdruck, die im Aussehen eher an Teppiche erinnern.
Vielen Dank für das Gespräch
Urs Wittler
Lieber Christoph, ich weiß nicht ob du selbst Yogaübender oder -lehrer bist aber offensichtlich hast du noch nie auf einer guten Schurwoll-Yogamatte dynamische Asanas geübt, sonst würdest du nicht zur Weiterverbreitung eines ebenso alten wie falschen Vorurteils „schurwollmatten sind nur was für Alte und für sportlich Übungen ungeeignet“ beitragen.
Gerade bei Asanas die hohe Körperspannung erfordern (z.B. herabschauender Hund u.ä.) und viel Schweiß fließt ist die Wollmatten den „Plastikmatten“ weit voraus. Gerne sende ich dir zur Veran-schaulichung entsprechende Übungsbilder zur Ansicht.
Wolle ist vielleicht nicht hipp aber ganz Yoga!
Liebe Grüße
Peter
Lieber Peter,
erst einmal vielen Dank für deinen Kommentar und dass du den Beitrag so kritisch gelesen hast. Du hast natürlich recht und sprichst zudem auch noch aus eigener Erfahrung, dass diese Schurwollematten auch für schweißtreibende Yogastile gedacht sind. Wir haben hier schlecht differenziert und wollten zusätzlich darauf hinweisen, dass diese Matten zusätzlich sehr gut für die sanften Yogastile und gerade eben auch besonders von ältere Menschen verwendet werden können, das diese Menschen häufig unsicher (aus vielen Telefonaten) gegenüber dem großen Angebot an Matten sind. Du kannst uns gern einige Bilder zusenden; wir würden uns freuen.
Viele Grüße
Christoph
Hallo Michael,
vielen Dank für dieses interessante Interview! 🙂 Ich selbst habe vor einiger Zeit mit dem Yoga angefangen und war selbst sehr überfordert von der großen Auswahl an Matten. Letztendlich habe ich mich zuerst für eine günstigere Matte entschieden, welche für meine Anforderungen als Anfänger total ausreichend war. Ich überlege aber schon demnächst auf eine hochwertigere Matte aufzuwerten. 🙂
VG
Peter