Wo gibt es das perfekte Meditationskissen?

Du weißt schon, dieses Meditationskissen, das es dir erlaubt, stundenlang bequem zu sitzen, sowie konzentriert zu bleiben, ohne Rückenschmerzen oder Taubheit in den Beinen! Na eben diese Sorte von Meditationskissen, die es dir erlaubt, ohne Anstrengungen mit gerader Wirbelsäule aufgerichtet, regungslos, in sich versunken zu sitzen!


Natürlich hast du dieses Kissen nicht. Ein solch magisches Meditationskissen existiert schlichtweg nicht.

Brauchst du wirklich ein Meditationskissen zum meditieren!

Ich werde mich immer daran erinnern, als ich eingeladen war, an einer kostenlosen Meditationsgruppe in Sarnath, Indien, teilzunehmen. Ich kam ein wenig früh an. Der Raum war relativ klein, gerade groß genug, um vielleicht zwanzig Schüler auf einmal unterzubringen. Zu meiner großen Verwunderung schafften es aber nach und nach rund achtzig Leute, sich in den Raum zu quetschen. Immer wenn ich dachte, in den Raum würde nicht eine Person mehr passen, kam eine weitere dazu.
Was noch überraschender war, als das Sardinendosenartige Stapeln von Meditations-Schülern in diesem Raum – um nicht zu erwähnen, wie normal alle dachten, dass diese Angelegenheit sei – war die Tatsache, dass niemand auf einer Art Meditationskissen saß. Während einige Leute auf kleinen, leicht gepolsterten Teppich-Quadraten saßen, saß der Rest einfach direkt auf dem Boden.

Weniger ich häufig mehr, man muss es sich nur bewusst machen

Ich dachte an meinen Meditationsplatz von Zuhause in Deutschland zurück, wo ich all diese verschiedenen Hilfsmittel hatte. Und ich hoffte, sie könnten mir bei meinen Meditationsübungen helfen. Ich besaß ein Meditationstuch, welches an einem kalten Wintertag schön warm gewesen wäre, aber ich benutze es nur während ich meditierte. Ich hatte einen ganzen Stapel von Bolstern, Kork- und Schaumstoffblöcken und Kissen, die mir das Meditieren erleichtern sollten.
In diesem kleinen Raum in Sarnath sitzend realisierte ich plötzlich, was für eine Ablenkung all diese Meditationsgegenstände waren. Keiner davon war notwendig. Man sagt sich, dass Buddha seine Erleuchtung sitzend unter einem Baum fand. Weder kniete er auf einem kostbaren, 500 Jahre alten Teppich, welcher vom Dalai Lama gesegnet wurde. Noch auf einer japanischen Holzbank, mit die Knie umhüllende Seide aus Indien. Er hat der Überlieferung nach nur unter einem Baum gesessen.
Ist es nicht verlockend zu denken, dass  ein neues spirituelles Ding, ein besser gesegneter Teppich oder ein anderes ausgefallenes Hilfsmittel, uns inspirieren wird länger zu meditieren, mehr zu üben und uns schneller den spirituellen Weg entlang führen!?

Der Platz ist nicht unbedingt entscheidend

Aber in Wirklichkeit scheint es so, als sei „Je einfacher, desto besser“ die Devise, wie so häufig auch auf anderen Reisen.
Mittlerweile habe ich für meine Meditation keinen extra gelegenen Platz mehr. Die Benutzung eines Meditationskissens ist eine weit entfernte Erinnerung. Meine Meditation findet nun auf dem Sofa statt. Aber auch in der Küche auf dem Stuhl, im Whirlpool oder überall da, wo man sonst noch sitzen kann. Nicht nur, dass dies das Einbringen von Meditation in meinen Alltag erleichtert hat. Außerdem hat es mir hunderte von Euro und die Sorge, ob ich wirklich die beste Polsterung gefunden habe, erspart.

Denn ich habe bereits alle Sache, die ich jemals zum Meditieren brauchen werde: Meinen Geist und meinen Körper.

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