Warum Yogastudios erfolgreicher sind als Meditationszentren

Meditations- oder Yogastudio 500x800

Zugegeben, diese Überschrift ist etwas merkwürdig. Erfolgreich ist kein Adjektiv, das so richtig zu diesen Themen passt.

Aber: Diese beiden Disziplinen sind mittlerweile ein ernstzunehmender Wirtschaftszweig und da definiert sich Erfolg eben auch über Teilnehmerzahlen und Überleben am Markt. Die Meinungen in diesem Beitrag basieren auf meinen langjährigen Erfahrungen als Schüler in verschiedenen Yoga-Studios und Meditationszentren.

Warum also gibt es so viele Yoga-Studios und Yogalehrer-Ausbildungen und vergleichsweise nur so wenige Orte, an denen Meditation unterrichtet wird? Obwohl eine regelmäßige Meditationspraxis doch zweifelsohne sehr viele Vorteile für die Gesamtgesundheit eines Menschen liefert. Du kennst vielleicht den englischen Begriff Feel-Good-Movie. Ein solcher Streifen versetzt dich in gute Laune. Nach einem harten Tag kannst Du dich für 90 oder 120 Minuten besser fühlen. Yoga hat oft den gleichen Effekt. Auch wenn es zwischendurch sehr anstrengend ist und es manchmal Blockaden und Lernkurven gibt, in aller Regel hebt eine Yoga-Stunde deine Stimmung. Die Asanas haben in aller Regel eine wohltuende Wirkung.

Bei der Meditation ist das nicht immer so. Meditation ist mehr Diagnose als Therapie. In einer klassischen Atem-Meditation zum Beispiel wird dir bewusst, was in deinem Kopf los ist. Das ist eine wichtige Erkenntnis, ein unvermeidbarer erster Schritt in jeder Meditationspraxis. Ein Spiegel, den Du dir selber vorhältst. Allerdings ist es nicht unbedingt sexy, was Du da siehst. Manchmal ist es einfach nur frustrierend. Und je mehr du gegen dein Monkey Mind ankämpfst, desto wilder wird der Affe. Diese unglückliche Dynamik kann sich über Wochen, Monate, sogar Jahre fortsetzen. Und das ist meiner Meinung nach der Grund, aus dem viele ganz früh wieder aufhören mit dem Meditieren. Die Rationalisierung ist dann oft: Das ist einfach nicht mein Ding!

So verständlich dies ist, ein ruhiger Geist ist sicherlich kein einfaches Ziel, aber auf jeden Fall ein lohnenswertes.

Wie sind deine Erfahrungen mit der Meditation?

Ein Gastbeitrag von Jakob Schmidt

5 Replies to “Warum Yogastudios erfolgreicher sind als Meditationszentren

  1. Vielen Dank füe den Beitrag.
    Ich bin auch Yogaleherin. Beginne gerade mit meiner Selbstständigkeit. und habe schon sooft den Gedanken gehabt nur Meditation anzubieten. Meine Erfahrung ist folgende: Um ersteinmal Spannungen im Körper abzubauen, ist es wichtig Yoga zu üben. Und genau das wollen auch viele Menschen. Es ist leichter mit weniger Spannungen zu meditieren. Und ich denke auch, man gibt nicht so schnell auf. Denn wenn meine körperlichen Spannungen in der Meditation so aufdringlich sind, dann wäre ich auch schnell entmutigt.
    Ich wohne in Halstenbek nahe bei Hamburg und habe schon Interesse ein Medititationzentrum mit anderen aufzubauen.

    Herzliche Grüße
    Janina Witt

  2. Yoga ist keine Körperübungspraxis, das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Yoga ist Meditation, die alle Aspekte unseres Mensch-Seins integriert: den Körper, den Atem, die Sinne und den Geist. Daher macht auch die Unterscheidung zwischen Yoga und Meditation keinen Sinn.

  3. Meditation ist nicht Meditation. So viele Methoden, die alle das eine oder andere für sich haben mögen. Tiefste Meditation ist nicht nur Diagnose, sondern natürlich auch effektive Therapie. Wenn Du alles überschreitest, transzendierst und zu Deiner innersten Mitte findest, der Quelle der Gedanken, Deinem inneren großen Reservoir an Kreativität, Intelligenz und Heilkraft, dann findest Du Heilung und inneren Frieden in Dir, in Deinem innersten Selbst. Das Entscheidende ist daher, dass Dir Deine Meditation die Erfahrung der Transzendens auf mühelose und einfache und lebenspraktische Weise vermittelt. Es ist der wohl größte Schatz in meinem Leben, dass ich so eine Meditationstechnik erlernen durfte und seit Jahren ausübe!

  4. Also der Artikel ist extrem wertend und negativ. Das ist hoffentlich nicht das Ergebnis von jemandem, der regelmässig meditiert…!

    Meditation ist nicht nur Diagnose sondern vorallem auch Heilung/Veränderung. Und dazu bedarf es größte sich stetig erhöhende Achtsamkeit – so wie die Auswahl der richtigen Umgebung (niemals würde ich mit vielen mir unbekannten Menschen in einem Raum meditieren!!!!!!!).

  5. Also ich kann dem Inhalt des Artikels nur zustimmen. Abwertend finde ich den Artikel nicht, es sind nur Fakten die dargestellt werden. Der Wild Monkey kann toben, dass es nur so kracht im Gebälk. Den bringt man oftmals ganz schlecht zur Ruhe. Zudem kommt, dass man im Spiegel auch die hässlichen Seiten der Seele sieht, die hat jeder. Da ist es auch verständlich, dass viele Meditation wieder abbrechen. Wer will schon die hässliche Wahrheit sehen oder die unangenehmen Gefühle fühlen, die sich in der Meditation manchmal aufdrängen…. Oft wird auch suggeriert Meditation sei Entspannung, viele Menschen denken das. Ist es aber nicht, Meditation ist harte Arbeit, wenn auch sinnvolle Arbeit, die unglaublich befreeiend wirken kann. Wer arbeitet schon gerne und schon gleich an sich selbst… (obwohl es sehr sehr sinnvoll ist). Das Körperliche hilft das zunächst eher den Körper und auch den Geist zu befreien, man bringt ja trotzdem die Energien zum fließen. Es ist auch schwer zu meditieren wenn im Körper alles blockiert ist. Insofern ist es in unserer westlichen Welt wahrscheinlich sogar sinnvoll erstmal über den Körper zu arbeiten.

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